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Strecke Bad Harzburg - Goslar ...
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 (siehe Linkliste)
 
 


Strecke Bad Harzburg - Goslar ...
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Pressestimmen, zitiert aus der Reihe
"1900 - 1999 Ein Jahrhundert Bad Harzburg"
icon ex. Haltepunkt Schlewecke / Harz
icon ex. Bahnhof Harlingerode
icon Gbf. Oker Ost
icon Bahnhof Oker
icon ex. Haltepunkt Odermark
icon Bahnhof GoslarPressemeldung!
icon Bahnhof Seesen


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Signaltafeln sind als Navigationselemente nutzbar.

 

Einschnitt beim Gbf. Oker-Ost

Zwischen Gbf. Oker - Ost und Harlingerode ist ein Triebwagen der BR 624 im Feb. 2001 in Richtung Bad Harzburg unterwegs.
1974 befand sich in Höhe des Zuges links am Gleis das Einfahrsignal Harlingerode, die Freileitungsmasten sind inzwischen ebenfalls verschwunden.



 
 
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Artikel der Goslarsche Zeitung vom 22.01.2000



Zitiert aus der Reihe "1900 - 1999 Ein Jahrhundert Bad Harzburg"

Folge 20: Die Bahn Bad Harzburg-Goslar wurde erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts gebaut
Der erste Fahrgast war der Harzburger Büfffetier Hoffmann

Von Klaus Röttger
BAD HARZBURG. Nach Bad Harzburg führt die älteste Staatsbahn Deutschland. Schon ab 1843 pendelten die ersten Züge zwischen Braunschweig und der Herzoglichen Exklave Harzburg hin und her und brachten einen unglaublichen Aufschwung des Fremdenverkehrs. Eine weitere Eisenbahnstrecke kam 1894 hinzu. Sie führte von Bad Harzburg nach Ilsenburg und von dort nach Osten. Damit war ein weiteres Tor zur Welt aufgestoßen. Es dauerte dann aber doch noch bis in das neue 20. Jahrhundert hinein, ehe eine direkte Verbindung nach Goslar geschaffen wurde.
 Dass diese Bahnlinie erst so spät gebaut wurde, haben die Bad Harzburger immer als Vernachlässigung ihrer speziellen Interessen seitens der Braunschweigischen Bahnbehörden empfunden. Lauthals beklagten sie jahrzehntelang die „Ungerechtigkeit" und haderten mit den Verantwortlichen. Dabei lag ein Stückchen Schuld auch bei den Harzstädter selbst. Mit Erfolg hatten sie gegen den Bau der Brockenbahn von Bad Harzburg aus intrigiert, bis den Zuschlag endlich Wernigerode bekam.
Damit war die Chance, Verkehrsmittelpunkt des Harzes zu werden, ohnehin verspielt. So blieb Harzburg jahrzehntelang der Endpunkt lediglich der Braunschweiger Bahn und damit in einer zwar glänzenden aber letztlich sich doch negativ auswirkenden Isolation.Bahnhof Schlewecke um 1940
Der Haltepunkt Schlewecke existiert nur noch in der Erinnerung der vielen Pendler, die von hier aus zu ihren Arbeitsstellen in Goslar fuhren.

Erst 1910 spruchreif
 Als in den Jahren 1893 bis 1894 die Strecke Ilsenburg-Harzburg gebaut wurde, hoffte man in Harzburg, dass diese Linie sehr bald nach Goslar weitergeführt werden würde. Durch alle möglichen Umstände hat sich der Bau Harzburg-Oker-Goslar aber immer wieder verzögert und war erst 1910 wieder spruchreif.
Die Geschichte dieses Bahnbaus ist die Geschichte eines harten und zähen Kampfes gegen die landschaftlichen Gegebenheiten aber auch gegen bürokratische Schwerfälligkeit. Die Harzburger selbst, die endlich eingesehen hatten, dass gute Verkehrsverbindungen auch mehr Gäste bringen, setzten jahrelang alle Hebel in Bewegung, um einen Baubeginn zu erreichen. Mit Bürgerversammlungen, mit Petitionen und Resolutionen, mit Zeitungsartikeln und allen anderen Möglichkeiten, versuchte man den Bau der Bahnlinie in Gang zu bringen. Nichts wollte so recht klappen. Im November 1909 schreibt die Harzburger Zeitung resigniert: „Über den Eisenbahnbau Harzburg-Goslar scheint ein böses Verhängnis zu schweben. Während die etwa gleichlange Strecke Gittelde-Grund, die fast nur dem Sommerverkehr dient, in kürzester Frist realisiert wurde, harrt unsere Strecke immer noch der Inangriffnahme."
Plötzlich ging es voran
 Dann, als schon keiner mehr daran glauben mochte, ging es plötzlich voran. Die Bauarbeiten begannen am 15. Juli des Jahres 1910. Im Sommer 1911 wurde bei Harlingerode ein großer Bagger eingesetzt, der tiefe Einschnitte in das Gelände wühlte. Es dauerte aber doch noch bis zum Frühjahr 1912 ehe ein Ende der Arbeiten abzusehen waren. Die Ursache der Verzögerung lagen bei einem unerwarteten und heftigen Wassereinbruch im tiefen Einschnitt zwischen Schlewecke und Harlingerode. Das machte nicht geplante Entwässerungsarbeiten notwendig. Auch gab es immer wieder Erdrutsche an den Steilhängen, die fast zur Verschiebung des für Anfang Mai angepeilten Eröffnungstermins geführt hätten.
Der Bau erforderte seinerzeit die Bewegung von 230 000 Kubikmeter Boden. Allein 140000 Kubikmeter Erde waren erforderlich, um den sechs Meter über dem Terrain liegenden Harlingeröder Bahnhof anzuschütten. Gewonnen wurde das Material in den beiden großen Einschnitten zwischen Harlingerode und Oker, die acht, beziehungsweise 13 Meter tief sind.
Für die Linienführung der Bahn mussten 19 Brücken und Durchlässe gebaut werden. Darin wurden 9000 Kubikmeter Beton verbaut. Die meisten Schwierigkeiten gab es aber durch den bereits erwähnten Wassereinbruch in den Einschnitten. Zur Beseitigung des Grundwassers mussten Drainagen gebaut und links und rechts neben den Gleisen Gräben gezogen werden.
Probleme gab es auch bei der Herstellung der Fundamente für die große Radaubrücke in Schlewecke. Infolge des Wasserandrangs gelang es nicht, die Baugruben trocken zu halten. Die Ingenieure entschlossen sich deshalb, die Gruben voll Wasser laufen zu lassen und den Beton mittels verschiebbarer Trichter einzubringen. Das musste blitzschnell gehen, um Ausspülungen des Betons zu vermeiden. Die Arbeiten wurden innerhalb einer Nacht erledigt.
Bruecke
Die Bahnlinie zwischen Bad Harzburg und Harlingerode. Der Einschnitt in das Gelände machte große Problem.

Der erste Fahrgast
 Am l. Mai 1912 wurde die Bahnstrecke dann eröffnet. Der erste Zug fuhr morgens 6.09 Uhr vom Harzburger Bahnhof ab. Von offiziellen Feierlichkeiten wurde abgesehen. Die Harlingeröder wollten das Ereignis aber nicht so einfach vorbeirauschen lassen. Nicht nur den Bahnhof auch das Dorf selbst hatten sie mit Fahnen und Fichtengrün prächtig geschmückt, um den ersten Zug und seine Fahrgäste festlich zu empfangen. Es stieg aber nur als einziger der Büffetier Hoffmann aus Bad Harzburg aus. Umso begeisterter wurde er von der wartenden Menge empfangen. Die Harlingeröder führten „ihren" ersten Eisenbahnfahrgast im Triumphzug durch den Ort und landeten mit ihm nacheinander in den verschiedensten Gasthäusern.
Zwei Bahnhöfe verschwunden
 Von den Bahnhöfen und -Stationen, die damals die Strecke säumten, ist heute nur noch Oker übriggeblieben. Der Haltepunkt Schlewecke wurde schon bald nach dem Zweiten Weltkrieg aufgegeben. Harlingerode folgte 1974. 1) Dabei hatte gerade dieser Bahnhof in den 30er Jahren einen regelrechten Boom erlebt. Damals war die Grube Hansa wieder in Betrieb gekommen, die Zinkhütte gebaut und die Siedlung Göttingerode gegründet worden. Sägewerk und Zinkhütte hatten sogar eigene Bahnanschlüsse. Das alles war aber nicht von langer Dauer. Heute rauscht der Zug einfach durch.
Das Ende der Ilsenburgbahn
 Auch der Strecke Bad Harzburg-Ilsenburg war kein Glück über das 20. Jahrhundert hinaus beschieden. Ihr Schicksal wurde durch die Grenzziehung besiegelt. Nachdem 1957 der Personenverkehr und vor allem auch der Transport von Gütern immer mehr zurückgegangen war, stellte die Bahn den Verkehr auf der Strecke am 11. Juni vollständig ein. Weil jahrelang keine Unterhaltungsarbeiten an der Strecke stattgefunden hatten, war sie in einem derart desolaten Zustand, dass der Zugverkehr schon allein aus diesem Grund nicht mehr aufrecht erhalten werden konnte. Eine Sanierung hätte zu diesem Zeitpunkt 100000 DM gekostet. Das war der Bahn das Prestige nicht wert. Als dann die Wiedervereinigung 1989 kam, war nicht nur der „letzte Zug abgefahren", es gab auch keine Schienen mehr. Denn 20 Jahre nach Einstellung des Zugverkehrs waren sie im Oktober 1977 abgebaut worden. Will man heute von Bad Harzburg nach Ilsenburg und Wernigerode fahren, muss ein Umweg über Vienenburg auf einer neuen Trasse genommen werden.



zu 1) Schlewecke: Kursbuch Sommer 1974 Zughalt vorgesehen,
aus der Newsgroup de.etc.bahn.eisenbahn:
"Im Sofpl '74 ist Schlewecke in der Tabelle 235 mit 6 Halten Richtung Bad
Harzburg und 9 Halten Richtung Goslar enthalten."
Kursbuch Sommer 1976 kein Zughalt.
Auflassung Harlingerode erfolgte zu einem späteren Zeitpunkt. 
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ex. Haltepunkt Schlewecke / Harz:
In Schlewecke gab es einen Haltepunkt. Die zugehörige Bahnstrecke lag auf braunschweigischem Gebiet. Sie war Eigentum des preußischen Staates, und die Preußische Staatsbahn war ihr Betreiber. Zwischen 1910 und 1912 wurde die Eisenbahnbrücke an der Radau gebaut. Am l. Mai 1912 wurde die eingleisige Nebenbahn eröffnet. Sie führte von Bad Harzburg über Schlewecke und Harlingerode nach Oker und war 7 km lang. Ihr Spitzname war „Harzhexenbahn". In den 20iger Jahren wurde ein Fachwerkgebäude als Stationshaus errichtet; später gab es nur noch ein Wartehäuschen. Stationsvorsteher waren unter anderem Otto Willeke und von ca. 1935-1945 der Wirt der Gaststätte „Zur Mathildenhütte" August Brinkmann. Am 30.06.1976 wurde der Haltepunkt aufgelassen. Im Sommerfahrplan 1976 ist kein Zughalt vorgesehen..
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ex. Bahnhof Harlingerode:
Harlingerode
Vom einstigen Bahnhof Harlingerode wird lediglich das Durchgangsgleis betrieblich genutzt. Reste der sonstigen Gleisanlagen, die etwa bis 1998/99 der Fa. Sievers Granit als Werksanschluss dienten, sind zwar noch vorhanden, jedoch nicht mehr befahrbar (siehe Bild mit Blick in westlicher Richtung im Feb. 01).

Harlingerode
Von 1909 bis 1983 wurde der Bhf. Harlingerode betrieblich genutzt. Danach hielten hier noch eine Zeitlang Reisezüge. 

Harlingerode
Heute besteht keine Möglichkeit für Reisende hier ein- bzw. auszusteigen. Das Bahnhofsgebäude ist Privateigentum.

Harlingerode
Die Bahnhofsansicht "privat" (vom ehemaligem Bahnhofsvorplatz aus gesehen). 

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ex. DB Güterbahnhof Oker Ost:
ehemaliger Güterbahnhof Oker Ost
Der ehemalige Güterbahnhof ist längst vom Streckengleis Oker - Harzburg im Vordergrund abgetrennt.
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Bahnhof Oker:
Bahnhofsgebäude Oker
Das Bahnhofsgebäude Oker im April 2001: Es wird heute als Jugendtreff genutzt.

Nr5 - Fa. Harz-Metall
Lok Nr. 5 der Fa. Harz-Metall am 21.04.2001 im Bahnhof Oker.

Kalkzug
Lok 241 008 mit dem Kalkzug aus Rübeland muss am 02.04.2001 in Oker einen Reisezug überholen lassen. 

Signalausleger Oker
April 2001: Ein Reisezug aus Harzburg am neu erstellten Ausleger des Einfahrsignals Oker. Ein Bagger hatte bei Bauarbeiten den "alten" Ausleger beschädigt. Für eine Übergangszeit war ein gewöhnliches Formsignal im Bereich des ehemaligen zweiten Richtungsgleis Vienenburg aufgestellt.

y
Am 03.04.2005 ist Lok 52 1360-8 des VEV e.V. auf dem Weg von Goslar nach Stassfurt. Kurz hinter dem Bahnhof Oker geht es vorbei an der Signalbrücke in Richtung Vienenburg.

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Haltepunkt Odermark
Der Hp Odermark lag etwa 200m östlich der Eisenbahnbrücke über die B241 zwischen den Bahnhöfen Oker und Goslar. An beiden Richtungsgleisen ein war eine Überdachung vorhanden, die Reisenden Schutz vor Wind und Wetter bot. Der Bahnsteig auf südlicher Seite reichte bis an die Brücke über die Abzucht heran. Hier war auch der Zugang über eine Treppe vorhanden. Der auf der nördlichen Seite vorhandene Bahnsteig reichte noch über die Gewässerquerung hinaus.

[ 1 ] Zuwegungen waren wohl südlich vom öffentlichen Gehweg an der Bundesstraße 241 bzw. vom Osterfeld vorgesehen. Der Bahnsteig auf der Nordseite hingegen hatte nur einen Abgang in das Firmengelände von Odermark. Werksfremde Personen, die dort aus einem Zug ausstiegen, wurden zum Ausgang des Firmengeländes an der Straße "Im Schleeke" geleitet. Die Züge dienten trotz der hierzu schweigenden Kursbuchfußnote im Kursbuch vom Sommer 1976 nur dem Arbeiterverkehr von Odermark und fielen an arbeitsfreien Tagen aus. Der Konkurs der "alten" Firma war das Ende des Haltepunkts.

Partie am Bahnhof in Goslar ...
... lautet die Überschrift einer historischen Ansichtskarte. Diese zeigt den ehemaligen Bahnübergang am Bahnhof Goslar mit dem Hotel Achtermann im Hintergrund und eine Unterführung für Fußgänger. Während der Bahnübergang inzwischen nicht mehr existiert, ist heute wieder eine Unterführung für Personen vorhanden.

BR 44 im BW Goslar
Lok 44534 im ehemaligen BW Goslar am Ringlokschuppen (Foto M.Beilstein).
Als das Ende der Dampflokzeit bei der DB schon absehbar war, machte sich eine Rangiereinheit selbständig und "landete" in der Grube der Drehscheibe. Die Planungen, alle noch im Ringlokschuppen "eingesperrten" Lokomotiven zu verschrotten, gab man zu Gunsten einer Reparatur der Drehscheibe letztlich auf.

Die GZ berichtete hierzu am 03.01.1998 unter der Überschrift:
Buch über das 1984 stillgelegte Bahnbetriebswerk soll in diesem Jahr erscheinen
"...Das einst eigenständige Bw Goslar war bis zu seiner Stilllegung 1984 Stützpunkt des Bahnbetriebswerks Braunschweig. Die Dampflokunterhaltung war allerdings bereits 1976 nach Lehrte verlegt worden, nachdem im Januar eine Rangierabteilung ungebremst in die Drehscheibe gerollt war. Fast vier Wochen dauerte die Bergung der im Lokschuppen eingeschlossenen Loks, die Beseitigung der schwer beschädigten Reisezugwagen und die Reparatur der Drehscheibe, für die aus der gesamten Bundesrepublik Ersatzteile besorgt werden musste. ..."

1993 soll die Anlage unter Denkmalschutz gestellt worden sein.


Bericht der Goslarschen Zeitung vom 09.01.2003
Bahnhof wird bis 2005 umgebaut
" GOSLAR. Rund 2,3 Mio. Euro wollen das Land und die Deutsche Bahn AG in die Modernisierung des Goslarer Bahnhofes stecken. Im Rahmen des Nahverkehrsprogramms „Niedersachsen ist am Zug“ soll der Bahnhof, dem auch touristisch eine besondere Aufgabe zukommt, bis 2005 umgebaut werden. Einen genauen Termin, so Bahnsprecher Norbert Giersdorff auf Anfrage, gebe es aber noch nicht.
Darüber hinaus ist geplant, die Gleisanlagen des Bahnhofs nächstes Jahr komplett umzubauen und den geänderten Erfordernissen anzupassen. Ein weiterer Grund sind insgesamt 19 stark belastete Weichen, die mit hohem finanziellen Aufwand instand gehalten werden müssen.  Bereits jetzt, heißt es in einem internen der GZ vorliegenden DB-Gutachten, seien erhebliche betriebliche Einschränkungen nicht auszuschließen. So sei ab Ende 2003 für aus Richtung Kreiensen/Seesen einfahrende Züge eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h erforderlich.  Die dringend erforderliche Erneuerung der Weichen soll gleichzeitig genutzt werden, die Gleisanlagen den geänderten Anforderungen anzupassen. Das Hauptgewicht liegt künftig auf der Verbindung Halle – Oker – Hildesheim – Hannover und umgekehrt, dem untergeordnet wird die Strecke Braunschweig – Oker – Seesen – Kreiensen (– Göttingen).  Durch die geänderte Gleisführung, heißt es, könne zudem auf zwölf Weichen verzichtet werden, zumal Goslar inzwischen weder als Güterverkehrsstelle noch als Zugbildungsbahnhof Aufgaben zu erfüllen habe.  Langfristig ist ferner vorgesehen, die beiden aus dem Jahr 1905 stammenden mechanischen Stellwerke zu ersetzen." -tge

Bericht in eXtra vom 16.01.2003
"Beautykur" für Goslarer Bahnhof 
Fit für die Zukunft

"GOSLAR. Die Deutsche Bahn AG und das Land geben Gas und machen die niedersächsischen Bahnhöfe "fit für die Zukunft". Bis 2005 werden über 73 Mio. Euro in deren Modernisierung und Aufwertung investiert. Davon profitiert auch der Bahnhof Goslar, der eine "Beautykur" für rund 2,3 Mio. Euro bekommen soll.
Die Um- und Modernisierungsarbeiten auf dem Bahnhof Goslar werden im Rahmen des Nahverkehrsprogramms "Niedersachsen am Zug" realisiert, das von Wirtschaftsministerin Dr. Susanne Knorre 2001 gestartet wurde. Die Ministerin, die Landesnahverkehrsgesellschaft und die Deutsche Bahn AG einigten sich jetzt auf einen Ausbauvertrag, an dem sich das Land mit 55 Mio. Euro beteiligen wird.

Service erhöhen
Ziel des Sofortprogramm ist es, den Service auf den niedersächsischen Bahnhöfen zu erhöhen. So sollen beispielsweise Bahnsteige künftig barrierefrei erreichbar und auf die Einstiegshöhe der Fahrzeuge abgestimmt sein. Darüber hinaus soll das Gesamterscheinungsbild der Bahnhöfe aufgewertet werden.

Wie in Hannover weiter mitgeteilt wurde, gehört der Bahnhof Goslar, dem auch touristisch eine besondere Aufgabe zukommt, zu den schnell umsetzbaren Projekten. Einen genauen Termin für den Beginn der Umbaumaßnahmen gebe es nach Auskunft von Bahnsprecher Norbert Giersdorff allerdings noch nicht. 

Nachdem in den letzten Jahren in Goslar bereits zahlreiche Gleise stillgelegt und der stark frequentierte Bahnübergang durch eine Unterführung ersetzt wurde, ist über den Bahnhofsumbau hinaus geplant, die Gleisanlagen zu erneuern. Ein Grund dafür liegt in 19 stark belasteten Weichen, die mit hohem finanziellen Aufwand instand gehalten werden müssen.

Bereits jetzt, heißt es in einem internen, dem eXtra vorliegenden DB-Gutachten, seien dadurch erhebliche betriebliche Einschränkungen nicht auszuschließen. So sei ab Ende 2003 für aus Richtung Kreiensen/Seesen einfahrende Züge eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h erforderlich.

Erneuerung der Weichen 
Die dringend erforderliche Erneuerung der Weichen soll gleichzeitig dazu genutzt werden, um die Gleisanlagen den geänderten Erfordernissen anzupassen. Das Hauptgewicht liegt künftig auf der Verbindung Halle - Oker - Hildesheim - Hannover und umgekehrt, dem untergeordnet wird die Strecke Braunschweig - Oker - Seesen - Kreiensen (-Göttingen). Durch die geänderte Gleisführung, heißt es, könne zudem auf zwölf Weichen verzichtet werden, zumal Goslar inzwischen weder als Güterverkehrsstelle noch als Zugbildungsbahnhof Aufgaben zu erfüllen habe. 

Langfristig ist ferner vorgesehen, die beiden aus dem Jahr 1905 stammenden mechanischen Stellwerke der Bauart "Jüdel" zu ersetzen. Ab 2008 sollen alle Bahnhöfe und Strecken im Harz/Weser-Raum durch ein elektronisches Zentralstellwerk von Kreiensen aus gesteuert werden. Einen Beschluss, so Giersdorff, gebe es bei der DB zu diesem Vorhaben aber noch nicht. Ein weiteres Zentralstellwerk entsteht derzeit in Braunschweig. 

Nachdem für den Einsatz der NeigeTechnik-Triebwagen bereits der Hausbahnsteig am Gleis 1 und der Bahnsteig zwischen den Gleisen 4 und 5 auf 55 Zentimeter erhöht wurde, um Fahrgästen das Ein- und Aussteigen zu erleichtern, soll nun auch der zweite Mittelsteig an den Gleisen 2 und 3 angehoben, mit einem neuen Belag und Blindenleitstreifen ausgestattet werden. Zudem sind moderne Wartebereiche und ein neues Wegeleit- und Informationssystem geplant.

Neuer Personenaufzug 
Darüber hinaus ist nach den Worten Giersdorffs der Einbau eines Personenaufzuges vorgesehen, um Reisenden den Weg durch die Unterführung zu den Bahnsteigen zu ersparen. Die Baukosten betragen insgesamt rund 2,3 Mio. Euro." ek/-tge


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 [ 1 ] Zusammenfassung von Informationen eines Beitrags aus der Newsgroup de.etc.bahn.eisenbahn.
(C) , letzte Änderung  05.04.2005    Impressum