Friedhelms Eisenbahnseiten Signalbrücke


Am Bahnhof Vienenburg
Abdrücksignal
Bahnhöfe mit Ablaufberg verfügten über sogenannte Abdrücksignale. Der
VEV e.V. zeigt u.a. in der Außenanlage diese Bauart.
icon Beschreibung der Bahnanlagen
icon Strecken
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Um- und Rückbauten
icon Ankunft- und Abfahrtstafel  DB AG
icon Ankunft- und Abfahrtstafel  NASA 
Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH
icon Aus der GZ vom 01.03.1994:
Vor 125 Jahren fuhr der erste Zug von Vienenburg nach Halberstadt
Zwischenstopp in "Wartenburg"

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Signaltafeln sind als Navigationselemente nutzbar.

 
Der Bahnhof Vienenburg, ein ehemaliger Inselbahnhof liegt wenige Kilometer westlich von der ehemaligen "Zonengrenze" entfernt im nördlichen Harzvorland (Niedersachsen). Nach 1945 und der Teilung Deutschlands musste er seine Hauptverkehrsachse in Ost-West-Richtung einbüßen. Insbesondere der Güterbahnhof verlor immer mehr und mehr an Bedeutung. Der Gbf. wurde schließlich Ende der 80`er Jahre aufgegeben.

up (Geschwindigkeitstafel Lf 4)Beschreibung der Bahnanlagen:
Der Bahnhof Vienenburg Pbf. ist ein Durchgangsbahnhof und hat heute (wieder) drei Bahnsteiggleise, die von einer Fußgängerbrücke überspannt werden. Von den riesigen Anlagen des Güterbahnhofs ist nur noch das Reiterstellwerk erhalten geblieben. Es ist heute Privateigentum und steht unter Denkmalschutz.

up (Geschwindigkeitstafel Lf 4)Strecken:
In Richtung Westen verläuft die eingleisige Stecke über Bad Harzburg - Oker bzw. direkt nach Oker und von dort zweigleisig weiter über Goslar in Richtung Göttingen bzw. Hannover. Nach Osten zweigt die eingleisige "Neubaustrecke" im ehemaligen Gbf. von der zweigleisigen Hauptstrecke (Richtung Braunschweig) ab und führt über Ilsenburg und Wernigerode nach Halberstadt. Bis zum 24. Okt. 1956 wurde auf der Strecke Vienenburg - Grauhof  in Richtung Langelsheim Güterverkehr abgewickelt.

up (Geschwindigkeitstafel Lf 4)Signalisierung und Sicherungstechnik:
Die Signalisierung wird mit Hilfe eines Drucktastenstellwerks realisiert. Diese technischen Einrichtungen, sowie der Fahrkartenverkauf sind in einem "Zweckbau" untergebracht.
 

Vienenburg Gbf
Vienenburg, das 3. Gleis im Pbf. wird gebaut
1988 wurden zur Einweihung des Eisenbahnmuseums Vienenburg Pendelfahrten zwischen Pbf und Gbf durchgeführt. Links im Bild das elektromechanische Reiterstellwerk mit den Gleisen des Güterbahnhofs.
Die Gleise sind inzwischen abgerissen, das Stellwerk außer Betrieb.
 Im April 1996 sind die Arbeiten zum Lückenschluss Nordharz fast abgeschlossen. Hier wird gerade das 3. Gleis im Personenbahnhof neu verlegt. Der Triebwagen 628 passiert gerade das "neue" Stellwerksgebäude.
Vienenburg Pbf, Ausfahrt Ost

Zu dieser Zeit waren im Personenbahnhof
(hier Rangierfahrt in östlicher Richtung) noch Formsignale vorhanden.

up (Geschwindigkeitstafel Lf 4)Betrieb:
Durch die teilweise eingleisigen Stecken sind bei hoher Zugfolge die Abschnitte stark ausgelastet. So kann es vorkommen, dass ein Stahlzug der "Verkehrsbetriebe Peine Salzgitter" (VPS) den Umweg über Bad Harzburg nimmt, und dort vorübergehend im Gbf. abgestellt wird.
Seit Nov. 2000 fahren die Neigetechnikzüge 612 in der Relation Hannover - Halle über Vienenburg mit Zugkreuzung in Bad Harzburg. Durch den Gleiswechselbetrieb können sich kleine Verspätungen im Personenverkehr multiplizieren, weil ggf. der Gegenzug abgewartet werden muss. Aber was bedeutet dies schon im Vergleich zu anderen Reisemitteln, wo aufgrund der Wetterlage Verbindungen ausfallen oder um Stunden verspätet stattfinden können. Wichtig für den Reisenden ist, letztlich am Zielbahnhof den Anschlusszug zu erreichen bzw. rechtzeitig über Anschlussmöglichkeiten informiert zu werden. 

up (Geschwindigkeitstafel Lf 4)Empfangsgebäude:
Das Empfangsgebäude Vienenburg wird heute als "ältestes erhaltenes Bahnhofsgebäude Deutschlands" bezeichnet. Zwischenzeitlich gab es Diskussionen, ob nicht Schladen das "ältere" Gebäude aufweisen kann. Auch in den neuen Bundesländern sind sehr alte Bahnhöfe erhalten geblieben.
Das Gebäude in Vienenburg wurde in des 80'er Jahren vor dem Abriss bewahrt, als die DB einen neuen Zweckbau plante. Es wurde im Ursprungszustand restauriert. Die Originalfassade, die unter einer anderen Verkleidung erhalten geblieben war, wurde wieder freigelegt und erstrahlt jetzt in neuem Glanz.
Im Empfangsgebäude ist ein Cafe, eine Bücherei und das Eisenbahnmuseum untergebracht.

Vor dem Empfangsgebäude wurden etwa um 1980 Achsen diverser Dampfloks aufgestellt.
Es handelt sich dabei um
    eine Laufachse BR 41,
    eine Schleppachse BR 0110,
    eine Treibachse BR 41
    und eine weitere mir unbekannte Achse.
 

Bahnhof Vienenburg

Ansicht vom Empfangsgebäude Vienenburg



 Bahnhof Vienenburg
Abendstimmung am Bahnhof Vienenburg im Feb. 2001

up (Geschwindigkeitstafel Lf 4)Öffnungszeiten:


Anmerkung: Öffnungszeiten können an dieser Stelle nicht tagesaktuell bereitgestellt werden. Bei längerer Anreise empfiehlt es sich, die aktuellen Öffnungszeiten bei den jeweiligen Ansprechpartnern telefonisch zu erfragen. Alle Zeitangaben erfolgen ohne Gewähr.
(Stand 01.11.2007)
Reisezentrum
Mo. - Fr.
Sa.
So. u. Feiertag
06:15 - 11:00 Uhr , 12:15 - 18:00 Uhr
07:00 - 12:00 Uhr
09:00 - 12:00 Uhr
"Cafe im Historischen Bahnhof": täglich außer Di.
(Di. Ruhetag)
08:00 - 18:00 Uhr
Bücherei: Mi.
Do.
Fr.
10:00 - 12:00 Uhr
15:00 - 18:00 Uhr
15:00 - 17:00 Uhr
Touristinformation: Mo, Mi., Fr.
Do.
10:30 - 12:00 Uhr
15:00 - 17:00 Uhr
Eisenbahnmuseum: Do., Sa., So. 15:00 - 17:00 Uhr

up (Geschwindigkeitstafel Lf 4)Um- und Rückbauten:
 

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Artikel der Goslarsche Zeitung vom 01.03.1994

Kaisersaal
Weil es immer wieder Ärger über verpasste Anschlüsse gab, war Vienenburg weithin als "Wartenburg" bekannt. Im alten Bahnhofsgebäude wurden daraufhin mehrere Warteräume eingerichtet.                  Foto: Wittenberg

Vor 125 Jahren fuhr der erste Zug von Vienenburg nach Halberstadt
Zwischenstopp in "Wartenburg"

VIENENBURG. Mit dem geplanten Lückenschluss Vienenburg-Stapelburg wird das Teilstück einer Bahnlinie wieder in Betrieb genommen, die bereits aus dem vergangenen Jahrhundert stammt: Seit dem l. März 1869 verkehrten zwischen Vienenburg und Halberstadt über Wasserleben dreimal täglich die Züge.
    Wegen des Höhenunterschiedes, der von Vienenburg nach Wasserleben aufwärts fast vierzig Meter beträgt, benötigte damals ein Zug für die 35 Kilometer lange Strecke nach Halberstadt rund eineinhalb Stunden. So galt auch hier ein "Spruch" der schnaubenden Lokomotive: "Eck mott da rupp naa Waterlebbe, schuft en betten, schuff en betten, schuff, schuff, schuff." ("Ich muss da rauf nach Wasserleben, schieb ein bißchen.") Zurück ging es etwa eine halbe Stunde schneller. Die Strecke nach Halberstadt machte Vienenburg zum wichtigen Eisenbahnknotenpunkt und Umsteigebahnhof zwischen Berlin beziehungsweise Leipzig und dem nordwestlichen Harzraum. Der Ort, in dem bereits 1905 mehr als 4 600 Menschen lebten, wurde auch als gewerblicher Standort interessanter.
    Nicht immer klappte jedoch in Vienenburg der Bahnanschluss. Am 30. März 1869 traf der Zug aus Halberstadt mit 20minütiger Verspätung ein: Der Anschluss nach Braunschweig war fort. Die verärgerten Fahrgäste mussten in Vienenburg übernachten. Der Hauptgrund für derlei Pannen lag darin, dass in Vienenburg neben der Braunschweigischen auch die Magdeburg-Halberstädter Bahnverwaltung zuständig war. Weil es immer wieder Ärger über lange Wartezeiten und verpasste Anschlüsse gab, wurde Vienenburg schließlich weit und breit als "Wartenburg" bekannt. Immerhin jedoch wurde das 1840 als erstes in Deutschland errichtete Bahnhofsgebäude durch den Umbau der Gepäckkammer um einen Wartesaal erster und zweiter Klasse bereichert.
    Für alleinreisende Damen aus der Oberschicht gab es sogar ein "Damenzimmer". Hier verweilte vermutlich Kaiser Wilhelm I., als er nach einem Besuch in Goslar auf dem Vienenburger Bahnhof Vereine aus der Umgegend und eine Delegation aus Harzburg empfing. Trotz Um- und Neubauten hielt sich seither der Name "Kaisersaal".
    Vor dem zweiten Weltkrieg verkehrten zwischen Halberstadt und Vienenburg täglich viele Personen- und Güterzüge in beiden Richtungen. Im Herbst 1940 rollten fast pausenlos Militärzüge gen Osten. Nach Kriegsende wurde die Strecke stillgelegt. Heute wachsen auf der Trasse Gras und Gestrüpp. Die wenigen noch vorhandenen Gleise rosten vor sich hin. Vielleicht werden auf neuen Schienen bald moderne Züge fahren.
Dr. Horst-Günther Lange



Anmerkung: Seit dem Lückenschluss im Juni 1996 fahren wieder planmäßig Reisezüge zwischen Vienenburg und Halberstadt. Jedoch schwenkt die Strecke an der Landesgrenze zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt nach Süden, um in Stapelburg an die "alte" Linie Harzburg-Ilsenburg anzuschließen.
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(C) , letzte Änderung  08.02.2011    Impressum